Pflege

Unser Ziel ist eine umfassende, ganzheitliche Pflege im gegenseitigen Vertrauen und in Absprache mit allen Personen, die am Pflegeprozess beteiligt sind. Uns ist es wichtig, die Vorlieben und Gewohnheiten der uns anvertrauten Menschen kennen zu lernen und zu berücksichtigen – ihr Wohlbefinden ist unser Ziel. Unser Pflegeleitbild und unser Angebot orientieren sich an diesem Ziel.

Die stationäre Pflege und Betreuung unseres Hauses erfolgt auf der Grundlage von Qualitätsstandards, Richtlinien und Leitlinien der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V., die ein beständiges Leistungsniveau sichern. Eine fachkundige Dokumentation macht diese Leistungen transparent und nachvollziehbar.

Konzeptionell arbeiten wir innerhalb eines multiprofessionellen Teams, d.h. in jedem Wohnbereich arbeiten Pflegefachkräfte, Pflegeassistenten, Auszubildende in der Altenpflege, Fachkräfte des Sozialen Dienstes und Betreuungsassistenten nach § 43b SGB XI.

Die Behandlungspflege erfolgt nach Verordnung des Haus- bzw. Facharztes oder -ärztin. Da wir mit allen niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen vertrauensvoll zusammenarbeiten, kann der eigene Hausarzt oder die eigenen Hausärztin die medizinische Betreuung fortführen. Verschiedene Therapeut*innen, eine Friseurin und eine Fußpflegerin kommen zusätzlich ins Haus.

Neben professioneller Pflege und fachkundiger Beratung ist die liebevolle Begleitung die dritte Säule einer ganzheitlich ausgerichteten Umsorgung von Menschen. Diese wird durch die Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes geleistet.

Unser Angebot

  • Wir bieten fachliche, qualifizierte Pflege und Betreuung rund um die Uhr.
  • Die Pflegemaßnahmen werden gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und gegebenenfalls mit den An- und Zugehörigen bzw. den gesetzlichen Betreuern abgesprochen und vereinbart sowie regelmäßig überprüft und angepasst.
  • Wir gehen in freundlicher und wohnlicher Atmosphäre auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der in unserem Haus lebenden Menschen ein.
  • Neben der pflegerischen Versorgung ist uns auch die soziale Betreuung in Form von Einzelangeboten sowie die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft wichtig. Ein entsprechendes Angebot nach §43b SGBXI halten wir vor.
  • Die Gestaltung der Sonn- und Feiertage, kompetente seelsorgerische Begleitung und persönlicher Beistand und Zuwendung in der letzten Lebensphase sind uns wichtig.
  • Wir begegnen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern mit Respekt und wertschätzender Zuwendung.
  • Wir orientieren uns an den aktuellen Erkenntnissen und Erfahrungen der Alterswissenschaft.
  • Wir arbeiten nach festgelegten Pflege- und Qualitätsstandards sowie mit den Expertenstandards der DNQP. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen kontinuierlich an Fort- und Weiterbildungen teil.
  • Wir wurden mit dem Qualitätsmanagement-Zertifikat DIN EN ISO 9001 ausgezeichnet.

Unser Pflegeleitbild

Die Grundlage unseres Pflegeleitbildes ist das christliche Menschenbild. Dies bedeutet für uns, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft zu bieten, mit Respekt und Toleranz. Fachlich hochkompetent und diakonisch motiviert leisten wir Betreuung, Unterstützung und Pflege in unterschiedlichen Lebenssituationen.

Unser Menschenbild ist ein ganzheitliches Menschenbild und basiert auf einer untrennbaren Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele. Die Menschen im Alter, die in unserer Einrichtung ein neues Zuhause finden, bringen ihre ureigene Lebensgeschichte mit. Erfahrungen, Kontakte, Gewohnheiten, Einschränkungen, Umgangsformen, aber auch Verluste haben jeden Menschen geprägt. Auf diese Individualität gehen wir mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl ein.

Unser Pflegekonzept

Die Pflege in den stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen oder ambulanten Diensten der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V. richtet sich am Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation aus, einem pflegewissenschaftlichen Ansatz zur Gestaltung und Durchführung der Pflege. Dieser orientiert sich inhaltlich an der sogenannten „Personenzentrierten Pflege“: Die Beziehung zwischen der pflegebedürftigen und der pflegenden Person wird ebenso betrachtet wie die äußeren Rahmenbedingungen. Besonders wichtig ist hierbei die Selbstbestimmung und Teilhabe der pflegebedürftigen Person an allen Entscheidungen, die die eigene Pflege betreffen.

Im Adolf-Clarenbach-Haus sind in Palliative Care ausgebildete, zertifizierte Pflegefachkräfte in der Begleitung Sterbender tätig. Ihre Aufgabe ist es, die Mitarbeiter über Inhalte der Ausbildung zu schulen und die Umsetzung des Palliative Care Konzeptes im pflegerischen Handeln zu begleiten und fortzuschreiben. Wir arbeiten kooperativ mit dem Netzwerk Palliativmedizin Soest-HSK und deren Palliativärzten zusammen.

Unter Palliativpflege verstehen wir: Die wirksame, ganzheitliche Pflege von Bewohnern, deren Krankheit nicht mehr kurativ behandelbar ist. Dabei stehen die erfolgreiche Behandlung der Schmerzen und weiterer Symptome, sowie die Hilfe bei psychologischen, sozialen und seelsorgerischen Problemen an erster Stelle. Das Ziel der palliativen Behandlung ist es, die bestmögliche Lebensqualität für Bewohner und deren Familien zu erreichen. Die palliative "ummantelnde Pflege" bringt die individuellen Wünsche, Bedürfnisse und Ressourcen des Bewohners, seiner Angehörigen und anderer am Pflegeprozess Beteiligten in Einklang.

Angelehnt an das Konzept für die Begleitung und die Beschäftigung von Menschen mit einer Demenz werden zahlreiche Einzel- und Gruppenangebote unter der fachlichen Führung einer gerontopsychiatrischen Fachkraft durchgeführt.

Die Angebote sind in den Alltag der Bewohner eingebettet, tragen zu seiner Strukturierung bei und helfen mit, ihn so zu gestalten, dass möglichst viele positive Erfahrungen gemacht werden können, indem sie die noch vorhandenen Fähigkeiten in den Fokus stellen.

So geht es beispielsweise in der Morgenrunde mit individueller Frühstücksbegleitung um den Erhalt der alltagspraktischen Fähigkeiten, wie selbständig und selbstbestimmt zu essen, zu trinken und Entscheidungen zu treffen. Hier wird auch durch eine gezielte Ansprache beim therapeutischen Tischbesuch die Kommunikation gefördert und der einzelne Mensch in seiner personalen Identität wahrgenommen und gestärkt.

Themenzentrierte Aktivierungsrunden und die 10-Minuten-Aktivierung geben zeitliche Orientierung im Jahresablauf und sprechen das Langzeitgedächtnis an, ohne den Bewohner zu überfordern. Erinnerungen und Lebenserfahrungen werden erzählt, gepflegt und wertgeschätzt, denn die Kenntnis der Biografie ermöglicht einen auf den einzelnen Bewohner zugeschnittenen personenzentrierten und validierenden Umgang, sowie biografieorientierte Einzelangebote. Biographiearbeit wird durch passende Gegenstände, wie als Küchengeräte u. ä. unterstützt.

Begleitete Spaziergänge und Aufenthalt im Garten sprechen alle Sinne an, fördern die Mobilität der BewohnerInnen und bauen Unruhe ab.

Einmal im Monat findet eine Psalm- und Symbolandacht statt, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer demeziellen Erkrankung zugeschnitten ist. Hierfür besuchen wir ein entsprechendes Gottesdienstangebot in der Petri-Kirche.

Die Themen sind auf das Kirchenjahr ausgerichtet: Ostern, Erntedank, Weihnachten etc.. Die Inhalte werden durch Bilder oder Symbole greifbar gemacht. Die immer wiederkehrenden Kirchenlieder, Gebete und gesprochenen Psalmen sind Rituale, die Orientierung und Sicherheit vermitteln. In diesen Andachten ist häufig zu erleben, wie Menschen, die den Kontakt zu ihrer Umwelt größtenteils verloren haben, sich von den vertrauten Texten, Liedern und Gebeten berühren lassen, einstimmen oder sogar mitsprechen.

Dabei wird deutlich, dass Menschen im Alter oft zahlreiche religiöse Erfahrungen in Gottesdiensten gemacht haben, an die in unseren Andachten angeknüpft werden kann. Vor allem erfahren Menschen mit einer demenziellen Erkrankung in diesen Momenten, die sie aktiv erleben können: Ich darf so sein, wie ich bin.